212 Geologie

In den Vitrinen sehen Sie auschließlich Gesteinsarten und Mineralien aus dem Durbachtal. Wie Sie wissen, prägt der Boden und das Gestein in großem Umfang auch den Wein der hier wächst. So hat fast jeder Höhenrücken eine andere Gesteinsart und gibt damit auch dem Wein in den verschiedenen Lagen seine besondere Eigenart. …

In der Hauptsache sind es hier in Durbach Granitverwitterungsböden, die einerseits die Wärme am Tag aufnehmen und nachts wieder abgeben, andererseits aber auch genügend Wasser zurückhalten, so dass dies in der Regel für die Reben ausreicht.

In Durbach sind zwar keine wertvollen Edelsteine zu finden, diese schönen Achate aus dem Bereich Plauelrain und Stöckberg sind jedoch auch ganz ansprechend. Sie wurden bei den Planierarbeiten während der Flurbereinigung am Plauelrain gefunden. Es ist erstaunlich, wie vielfältig die Gesteinsarten sind. So finden wir den Schwerspat zum Beispiel vorne am Plauelrainer Köpfle wie auch im hinteren Lautenbachtal, wo der Schwerspat in den 30er Jahren des 20. Jahrhundert über mehrere Jahre hinweg in mehreren Stollen gefördert wurde.

Diese schönen Spatsteine mit viel Erzanteil wurden im Frühjahr 1995 aus einem alten Erzstollen herausgeholt, der aus Sicherheitsgründen allerdings wieder verschlossen wurde. Für Geologen besonders interessant ist das Gebiet am „Heidenknie“. Dort finden wir auf einer relativ kleinen Fläche circa zehn verschiedene Gesteinsarten. Interessant ist zum Beispiel, dass man in einer Höhe von etwa 500 Meter auf einer Fläche von nur 20 x 20 Meter diesen Tonschiefer findet, in dem man teilweise sogar Pflanzeneinschlüsse entdecken kann. Aus dem alten Schwerspatwerk stammen auch noch dieser Pickel und die Bruchwerkzeuge. In der Vitrine sehen wir auch noch eine alte Karbid-Bergwerkslampe, die vermutlich noch im Bergwerk bei St. Anton verwendet wurde.

Ein Stein, der eigentlich unbedeutend ist, trägt den Namen „Durbachit“, ist also nach Durbach benannt und findet sich im Bereich vom Obertal bis hinüber ins Renchtal. 

In der Umgebung vom „Hohberg“ (Enderleskopf) kommt ein Gang mit wunderschönem Flussspat zu Tage. Der Gang führt bis rüber ins Renchtal nach Ödsbach/Hesselbach, wo bis ungefähr Mitte der 1950er Jahre Spat abgebaut wurde. Diese schöne Stufe mit wunderbaren großen Kristallen haben Mitglieder des Vereins in mühseliger Arbeit dem Berg entrissen. Der Flussspat (Fluorid) hat wechselnde Farben von grün bis glasklar oder bläulich, je nachdem was für andere Minderalien oder Erze gerade in unmittelbarer Nähe sind. 

Es sind hier auch noch verschiedene andere Gesteinsarten wie Granit, Renchgneis, Oberkirchgranit, Siderit und Barit zu sehen. Ab einer Höhe von circa 600 Meter finden wir im Moosgebiet nur noch den roten Sandstein, der sich bis ins Gebiet der Hornisgrinde hinüberzieht.

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