216 Weinbaugeschichte

Dass man in Durbach schon sehr früh an Werbung für den Wein dachte, das zeigt eine schöne Wein- und Preisliste von Anfang 1900. Sie stammt von dem ehemaligen Weingut Weiß – heute Winfried Laible, Hatsbach. Weiß hatte auch gleichzeitig eine Weinhandlung in Karlsruhe, weshalb nicht nur Durbacher Wein auf der Karte ist.

In der Vitrine sehen wir neben einem wunderbar geschnitzten alten Fassriegel auch die Treiberpistole des alten Feldhüters wie er noch in einem Werbefilm der Durbacher Winzer aus dem Jahre 1928 zu sehen ist. Daneben sieht man  Silberwaagen (echt Silber), das sind Öchslewaagen, wie sie zum Messen der Öchslegrade (Traubenzuckergehalt) verwendet wurden. Heute verwendet man hierzu moderne Refraktometer.

Dann sind hier eine Schnapswaage und eine Maischewaage. Ein besonders seltenes und wertvolles Stück ist das Hydrometer, mit dem über die Dichte der Flüssigkeit der Alkoholgehalt bestimmt werden kann. Hierzu finden Sie über unten über “zusätzliche Informationen” eine ausführliche Beschreibung.

In der großen Schrankvitrine sehen Sie wirkliche Raritäten und Kostbarkeiten wie Trinkgläser, Karaffen, eine Schnapsbuddel. Die ältesten Stücke stammen von Anfang 1700 und haben deshalb einen sehr hohen Wert. Ein Großteil dieser Stücke sind Leihgaben von Werner Ludwid, eines Sammlers in Durbach. Auch die schönen Korkenzieher stammen von ihm. Der „Ratsherrenwein“ wurde von 1986-1989 (dem Beginn der Flurbereinigung) in eigener Regie erzeugt. Teilweise wurden vom Gemeinderat zwei Reblose in der extremen Steillage Ölberg bewirtschaftet. Der Wein wurde zu Repräsentationszwecken verwendet und ansonsten unter den Ratsherren verteilt.

Im unteren Teil sind eine alte Gärkachel, verschiedene Fasshähne und ein „Rieberle“, ein einfacher Handkorker, ein Weinlogele (Holzbehälter mit dem man den Wein oder Most mit aufs Feld oder die Reben nahm) und ein Schnapslogele zu sehen.