231 Trachten
In der großen Vitrine sehen wir die Durbacher Tracht wie sie auch heute noch bei festlichen Anlässen getragen wird. Die Männertracht ist auch sehr anschaulich dargestellt auf der alten Postkarte von Anfang 1900. …
Hierzu gehörte ursprünglich auch der sogenannte Gehrock und kategorisch wurde immer ein Regenschirm für alle Fälle mitgeführt. Das rote Brusttuch der Männer wurde manchmal auch ausgetauscht gegen diese schön mit Knöpfen (Traubenmotive) verzierten Samt-Brusttücher (linke Vitrine).Zur Ausstattung des Mannes gehörte meist auch eine schöne Taschenuhr mit einer Kette aus dem Haar seiner Frau.
Insbesondere die Frauentracht hat sich im Laufe der letzten 150 Jahre mehrfach verändert. Ursprüngliche Formen der Tracht sehen wir auch auf den verschiedenen kleineren Bilder hier in der Ecke. Das Halstuch wurde noch im vorigen Jahrhundert im Ort selbst hergestellt. Zu sehen sind links in der Vitrine noch 2 dieser gewirkten und gewobenen Tücher. Die heutigen Halstücher haben wohl annähernd dasselbe Muster, sind jedoch bedruckte Stoffe mit Fransen und wurden in den 20er und 30er Jahren zumeist von der Tschechei bezogen. In den 30er und 50er Jahren haben die Frauen vermehrt auch sehr schön bestickte Seidenhalstücher in verschiedenen Farben verwendet.
Der Kopfputz der Trachtenträgerinnen ist auch sehr unterschiedlich. Die Sonntags-und Festtagskappe zeigte farbige Blümchen wie wir sie in der Vitrine links sehen. Bei Trauerfällen wurden ganz schwarze Kappen getragen. Alle Kappen hatten kleine Unterschiede, jenachdem welche Kappenmacherin gerade am Werk war.
Den etwas mehr begüterten Trachtenträgerinnen bzw. Bäuerinnen war offensichtlich der sogenannte „Nebelspalter“ vorbehalten. Diese Festtagskappe war sehr wertvoll und wurde m Laufe der Zeit immer reicher mit Goldfäden bestickt. Eine Kappe stammt noch aus dem vorigen Jahrhundert und weist lediglich am unteren Rand eine Goldbestickung auf. Bis in die 1950er Jahre wurde diese Stickerei immer reicher was wir auch auf dem Muster bei der rechten Trachtenträgerin hier sehen.
Auch in Ebersweier hat es ganz vereinzelt Trachtenträger gegeben. Im Vitrinenschrank links sind noch 2 Trachtenkappen aus Ebersweier zu sehen. Die Fuchspelzmützen wurden von den Männern in der Winterzeit getragen.Aber auch die Musikkapelle und die sogenannten „Pfingstreiter“ trugen diese Mützen bis Anfang der 1950er Jahre.