264 Staufenberger Schlossfenster 4
Motiv oben: Hans Kolb von Staufenberg mit Frau in Tracht Ende 16. Jahrhunderts; die Kolb hatten zunächst ihren Sitz auf dem „Kolbenstein“ in Bottenau und nach 1329 auf Staufenberg. Kopfstück: Getreide wird zur Mühle geschafft; Inschrift: “Hans Kolb von Stauffenberg 1400”
Motiv unten: Die Herren von Staufen, ein süddeutsches Adelsgeschlecht, aus dem Breisgau. Mit Georg Leo von Staufen erlosch das Geschlecht im Jahr 1602. Kopfstück: Scherzspiel zwischen Männern und Weibern. Inschrift: “Leo fryher zu stauffe: erbher zu kastelberg”
Motiv oben: Mann mit Hellebarde, Frau mit Pokal. Tracht Ende 16. Jahrhunderts. Wappen: nach links steigender Löwe in Silber, ein Mohr als Helmkleinod. Über die Herkunft dieses Wappens ist nichts bekannt.
Die Kolb waren erstmals 1270 in der Herrschaft Staufenberg erwähnt. Ihr Sitz war der „Kolbenstein“ in Bottenau, dessen genaue Lage bis jetzt jedoch nicht bekannt ist. Nach der Zerstörung der Burg im Jahre 1329 nahmen die Kolb ihren Sitz auf Staufenberg. Diese Staufenberger Linie starb mit Ludwig Kolbe um 1419 aus. Das Wappen der Kolb von Staufenberg ist in Silber auf blauem Dreiberg der rote Kelch mit zwei Patenen. Die Helmzier zeigt wiederum den Kelch und eine wachsende Jungfrau mit trichterförmigen Büffelarmen. Der untere Teil des Bildes mit der Schrift ist wohl nachträglich eingefügt und für Staufenberg adoptiert. Die Scheibe stammt vermutlich aus der Werkstatt des Malers Hans Jeggli von Winterthur, +5.1.1665 mit 86 Jahren.
Motiv unten: Die Herren von Staufen wirkten ursprünglich als Ministerialen der Zähringer. Das Geschlecht ist seit 1120 belegt und starb im Mannesstamm 1602 aus. Das Wappen der Herren von Staufen zeigt auf rotem Schild dreimal einen goldenen Stauf, gedeckt mit zwei Patenen. Im Helmzier links Pfauenfedern, rechts eine Eule.
Die Stadt Staufen im Breisgau hat das Wappen der Adelsfamilie übernommen, erweitert um fünf Sterne. Es zeigt auf rotem Schild dreimal einen goldenen Stauf, gedeckt mit lediglich einer Patene. Die Kastelburg ist die Ruine einer Höhenburg oberhalb von Waldkirch. Die Burg kam 1442 in den Besitz der Herren von Staufen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg durch kaiserliche Truppen am 14. März 1634 zerstört, um sie nicht den vorrückenden schwedischen Truppen überlassen zu müssen.