271 Staufenberger Schlossfenster 11

Motiv oben: Bärtiger Mann in der puffigen Tracht der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, die Büchse über der Schulter und Patronenhalfter, ihm reicht seine Frau zum Willkommen einen Trink-/Weinbecher. Joachim Ammann ist als Müller im Jahr 1634 in Aadorf zusammen mit seiner Frau Anna Peter nachgewiesen. Im Kopfstück: wohl die beiden Töchter im Brautschmuck und rechts die Mühle. Inschrift: “Jochem Ammen Müll.. Zu Adorff Und An.. Beter Sin Ege.. Ma Anno Dom… Schärer zu.”

Motiv Mitte:  Andreas Bräm war Landvogt mit Sitz im Schloss Knonau. Er war von der Stadt Zürich eingesetzt. Fend (Vent) ist eine kleine Gemeinde im Ötztal, Tirol, auf einer Höhe von 1895 Meter und war bis 1854 eine selbständige Schweizer Gemeinde. Vent ist heute Teil der Gemeinde Sölden in Tirol. Das Wappen zeigt eine Bram (Brehme) über dem Dreiberg und einen Mann mit Mütze, der zwei Bienen in der Hand hält. Inschrift: “Andares Bram dieser Zit  Vogt der Herschaft Knonau Und Lüdtinandt under der Statt Fend 1593″

Motiv unten: Zwei Landsknechte halten das Wappen mit dem doppelköpfigen Reichsadler (Habsburg), darüber die Krone. Darunter und oben das Wappen (der heilige Fridolin) der Gemeinde und des gleichnamigen Kantons Glarus. Oben links Szenen aus dem Leben des heiligen Fridolin. Inschrift: “Das Löbliche Land Glarus 16 63”

Motiv oben: Aadorf ist eine Gemeinde im Kanton Thurgau/Schweiz. In der Geschichte des Ortes hat es vom 16. bis zum 19. Jahrhundert einige Joachim Ammans gegeben, die teilweise recht vermögend waren und auch eine Mühle betrieben. Über 350 Jahren war diese Familie im Besitz der Mühle. Die Scheibe des Müllers Joachim Ammann ist im Buch von Boesch über die Winterthurer Glasmaler auf S. 41 verzeichnet. Boesch hat auch festgestellt, dass der auf der Scheibe genannte Jochem Ammen, 1634 mit seiner Frau Anna Peter gelebt hat. Bei einem großen Brand im Jahr 1827 fiel auch die Mühle und weitere 14 Häuser den Flammen zum Opfer.

Das Hegli beim Fuss des Mannes bezieht sich auf den Winterthurer Künstler Hans Jegli (Jäggli, 1579–1643). Die beiden Wappen, links auf einem Sockel darauf ein grüner Dreiberg und weißes Kreuz ein brauner Bock, rechts: im Hintergrund eine Frauenfigur, davor die blaue Wappenscheibe mit einem weißen Hauszeichen.

Motiv Mitte: Ein Trommler und ein Pfeifer neben der Wappenscheibe ergänzen das Bild. Die im Wappen gezeigte „Bräm“ soll wohl eine „Bremse“ (Fliege) darstellen. Diese Bräm könnte evtl. in Verbindung mit dem Scheibenstifter „Bräm“ gesehen werden. Im „Kunstdenkmäler des Großherzogthums Baden“ aus dem Jahr 1908 ist jedoch bemerkt, dass der Mann mit der Mütze zwei „Bienen“ in der Hand hält.

Motiv unten: Der heilige Fridolin von Säckingen war ein Glaubensbote am Hochrhein und Gründungsabt eines Doppelklosters.