260 Staufenberger Schlossfenster
Es war wohl Großherzog Ludwig von Baden (*1763 †1830) der „unter Höchst Seiner Regie zu Freiburg die wiederauflebende Glasmahlerei“ förderte. Dies zeigt sich als Inschrift auf der einzigen noch im Dachgeschoss des Schlosses vorhandenen Scheibe mit dem Badischen Wappen.
Einen erheblichen Zuwachs an Glasscheiben erhielt die Sammlung der Markgrafen von Baden 1831 durch eine Schenkung von 15 Scheiben der Stadt Oppenau, von denen sechs auf Schloss Staufenberg waren. Umfangreiche Recherchen im Vorfeld der Ausstellung haben ergeben, dass mindestens 14 Scheiben ihren Ursprung in der Schweiz haben. Mehrere Scheiben wurden auch durch Änderungen der Beschriftung oder von Teilmotiven den Staufenberger Bedürfnissen angepasst oder aus Bruchscheiben neu zusammengesetzt. Mit dem Einbau der Fensterflügel im Schloss Staufenberg war die Firma Helmle in Freiburg im Breisgau beauftragt. Der Einbau erfolgte kurz nach dem Eigentumserwerb des Schlosses durch Großherzog Leopold von Baden.
Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges waren diese Fenster in den Wohn- und Schlafräumen des Schlosses eingebaut. 1939 ließ Markgraf Bertold von Baden die Staufenberger Fenster nach Salem bringen, wo sie im Archiv verwahrt wurden. Vom 5. Bis 21. Oktober 1995 ließ der Markgraf von Baden in Regie von „SOTHEBY’S“ die große Sammlung versteigern. Bereits außerhalb der Auktion erwarb das Land Baden-Württemberg die noch vorhandenen 13 Staufenberger Fensterflügel. Diese befinden sich seither im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe.
Die vom Land Baden-Württemberg erworbenen Staufenberger Scheiben konnte der Vorsitzende des Wein- und Heimatmuseums im Jahr 2003 im Landesmuseum fotografieren. Mithilfe dieser Fotoaufnahmen und auch der vom Landesmuseum überlassenen Fotografien der Fenster wurden nun von der Firma BONATH PRINTERIOR in Gengenbach die ehemals auf Schloss Staufenberg vorhandenen Glasmalereien im digitalen Druckverfahren auf Glas reproduziert.